Innovation in Afrika

Eine Gruppe von Menschen blickt in die Kamera.
© Vanessa Miller

Angewandte Wissenschaften als Treiber für Innovation in Afrika – Wie kann der entwicklungspolitische Beitrag unterstützt werden? Dieses Thema diskutierte die HSWT als Mitglied des Netzwerks „HAW Afrika“ Ende Januar in Berlin.

Trotz einer wachsenden Akademisierungsquote und eines starken Ausbaus der Institutionen für Higher Education sind viele afrikanische Länder mit einem enormen Fachkräftemangel konfrontiert. Das Konzept der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAWs), gekennzeichnet durch eine praxis- und bedarfsorientierte Ausbildung und Forschung, könnte helfen diese Lücke zu schließen. Welche Rolle HAWs wie die HSWT bei der Lösung des Fachkräftemangels spielen, diskutierte Prof. Dr. Carsten Lorz, Vizepräsident Internationales und Diversität, gemeinsam mit dem Hochschulnetzwerk HAW Afrika und dem Afrika-Verein der deutschen Wirtschaft am 29. Januar im Jakob-Kaiser-Haus in Berlin. Das Panel wurde unter der Schirmherrschaft von Dr. Karamba Diaby, MdB, ausgerichtet.

Enge Kooperation zwischen Unternehmen und Hochschulen

Eine engere Verzahnung zwischen Unternehmen und Hochschulen kann ein Treiber für Innovation und Wachstum in Afrika sein. Dabei unterstützt die deutsche Forschungs- und Entwicklungspolitik und fördert Kooperationen aus Wissenschaft und Wirtschaft mit Fokus auf nachhaltige und bedarfsorientierte Forschungs- und Bildungsprojekte. Zusammen mit ihrer senegalesischen Partnerhochschule Université du Sine Saloum El-Hâdj Ibrahima NIASS (USSEIN), vertreten durch Rektorin Prof. Dr. Ndèye Coumba Touré Kane, den drei weiteren HAWs des Netzwerks sowie den afrikanischen Partnern war die HSWT Teil eines Panels, das die Rolle von angewandter Lehre und Forschung als Motor für Innovation auf dem afrikanischen Kontinent diskutierte.

Während der Diskussion betonten die Teilnehmenden besonders die Uneinigkeit zwischen den Bedarfen der Industrie auf der einen Seite und den Lehrinhalten an den Universitäten in vielen afrikanischen Ländern auf der anderen Seite. „Dieser mangelnde Praxisbezug trägt entscheidend zur Arbeitslosigkeit junger Afrikaner:innen bei, welche gerade in Anbetracht der sehr jungen Bevölkerung in afrikanischen Ländern ein großes Problem darstellt“, sagte Vizepräsident Prof. Dr. Lorz. Auch wurden Best Practice Examples in der Verbindung von Universitäten und privatem Sektor vorgestellt. So steht beispielsweise die senegalesische Partnerhochschule USSEIN in engem Austausch mit lokalen Unternehmen, um Bedarfe ausfindig zu machen und Curricula entsprechend kompetenzbasiert auszurichten.

Netzwerk HAW Afrika

Deutsche Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) sind durch ihre Expertise in den Bereichen praxisorientierte Lehre, angewandte Forschung, Innovation und Wissenstransfer gefragte Sparringspartner für viele Universitäten in afrikanischen Ländern. Um bestehende Expertisen in der Durchführung von Projekten auf dem afrikanischen Kontinent zu bündeln, hat sich die HSWT im Mai 2022 mit den Hochschulen Neu-Ulm, Flensburg und Bonn-Rhein-Sieg zum Netzwerk „HAW Afrika“ zusammengeschlossen. Die HSWT bringt im Netzwerk vor allem ihre fachliche Expertise in den Bereichen landwirtschaftliche Wertschöpfungsketten, Nachhaltigkeit, Klimawandel-Management und Entwicklung ländlicher Räume ein. Weitere Informationen finden Interessierte auf dieser Webseite der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf.